Ratgeber zum Thema Glücksspielsucht
Mit dem verstärkten Aufkommen von Internet Echtgeld Glücksspielen in den vergangenen Jahren wuchs auch die Gruppe der Gegner und Kritiker, die vor einer signifikanten Zunahme an Glücksspielsüchtigen warnte und das System verteufelte. Auf der anderen Seite lassen Freunde des Online Spiels seit jeher die Gefahren gern unter den Tisch fallen. Glücksspiel ist und bleibt auf jeden Fall ein brisantes Thema. Objektive Berichterstattung findet leider nur selten statt. Spielsucht ist jedoch ein Thema, welches man auf jeden Fall ernst nehmen muss. Doch fördert ein offener, regulierter Glücksspielmarkt die Spielsucht besonders, wie die Glücksspiel-Gegner in Deutschland und weltweit behaupten? Oder ist gerade Online Poker gar kein typisches Spiel, bei dem eine Spielsucht einfach entstehen kann? Poker.de blickt ausführlich auf das Thema Spielsucht und beantwortet Fragen wie: „Was ist Spielsucht?“, „Was sind typische Symptome?“, „Was tun Online Pokeranbieter gegen die Spielsucht“ und „Was kann ich tun, wenn ich befürchte, spielsüchtig zu sein?“
Definition: Spielsucht?
Der umgangssprachliche Begriff „Spielsucht“ meint eigentlich „pathologisches“ oder „zwanghaftes“ Spielen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet das krankhafte Spielen den „Abnormen Gewohnheiten und Störungen zur Kontrolle von Impulsen“ zu. Eine solche Störung liegt vor, wenn dem Glücksspiel so häufig und so wiederholt nachgegangen wird, sodass das Spiel das gesamte Leben der Person beherrscht und negativen Einfluss auf Sozialleben, Beruf, Gesundheit und Familie nimmt. Der Betroffene könne dann dem Impuls zum Glücksspiel oder zum Wetten nicht widerstehen. Damit Mediziner vom pathologischen Spielen reden, geht man von mehreren, negativen Spiel-Ereignissen über einen mindestens einjährigen Zeitraum aus.
Folgende Denkmuster sind typisch für Spielsüchtige: Geld genießt beim Glücksspieler ganz besondere Bedeutung; ein konkurrenzbezogenes Leistungsdenken; starkes Verlangen nach sozialer Anerkennung; Arbeitswut sowie häufiges Auftreten von von Stress verursachten, psychosomatischen Krankheiten. Nicht zur Spielsucht zählen das exzessive Spielen manischer Patienten sowie das Spielen bei einer dissozialen Persönlichkeitsstörung. Hier ist das Spielen ein Symptom des Grundproblems.
Symptome der Spielsucht
Bei einem Spielsüchtigen sind äußerliche Veränderungen schwer zu erkennen. Für einen Betroffenen selbst und auch für Außenstehende ist es meist schwierig einzuschätzen, ob und wann eine Sucht entsteht. Folgende verschiedene Verhaltensweisen können jedoch Hinweise für ein pathologisches Spielen sein:
- Eine Person vernachlässigt sein persönliches Umfeld und hat oft keine Zeit
- Er leiht sich oft Geld von der Familie oder vom Freundeskreis
- Er ist unzuverlässig und leidet unter Stimmungsschwankungen
- Er will sein Spielverhalten geheim halten und ist so auf Notlügen angewiesen
- Er verbringt beispielsweise extrem viel Zeit am PC oder in Casinos
- Er hat das unwiderstehliche Verlangen, immer wieder spielen zu müssen
- Spielt er einmal, kann er nicht mehr damit aufhören
- Er findet nur Befriedigung, indem er um immer höhere Einsätze spielt
- Ohne sein Spiel wird er gereizt und unruhig
- Im extremsten Fall versucht er sogar, auf illegalem Weg zu Geld zu kommen
Was tun Pokerseiten gegen Spielsucht?
Bei allen sicheren, seriösen und vertrauenswürdigen Online Pokerseiten wird das Thema Spielsucht sehr ernst genommen. Die Anbieter unterstützen ihre Kunden mit verschiedenen Maßnahmen dabei, verantwortungsvoll mit dem Glücksspiel umzugehen. Dazu gehören beispielsweise Selbsttests oder konkrete Hilfsangebote. Für die Hilfsangebote sind die Anbieter Mitglied in Organisationen wie GamCare, ADICTEL, GambleAware, dem Interactive Gaming Council oder Gambling Therapy. Bei den Selbsttests stehen den Spielern diverse Fragen zum Thema Spielsucht auf den Webseiten zur Verfügung. Beantworten sie mehrere dieser Fragen mit "Ja", werden sie vom Anbieter an die Partnerorganisationen zum Thema „Verantwortungsbewusstes Spiel“ weitergeleitet. Dort können sie dann Hilfe von Experten bekommen.
Darüber hinaus bieten Anbieter ihren Kunden die Möglichkeit, sich selbst für verschieden lange Zeiträume vom Spielen auszuschließen. Diese Selbstausschlussperioden müssen und können die Kunden selbst in der jeweiligen Poker Software festlegen. Zudem ist der Zugriff auf die Pokerseiten für Minderjährige verboten. Die Spieler, die ein neues Konto bei einem Online Pokerraum eröffnen, müssen versichern, dass sie mindestens 18 Jahre alt sind. Wer hiergegen verstößt, verliert sämtliche Ansprüche auf seine Gewinne und kann auch strafrechtlich verfolgt werden. Mit technischen Überprüfungssystemen sowie der Installation von Filter-Software soll der Zugriff Minderjähriger auf die Pokerseiten verhindert werden. Zudem sind die Mitarbeiter der Seiten so geschult, dass sie zwanghafte oder minderjährige Spieler erkennen und angemessene Maßnahmen ergreifen können.
Wo finden Spielsüchtige in Deutschland Hilfe?
Wer befürchtet, spielsüchtig zu sein und Hilfe benötigt, sollte sich am besten an eine spezialisierte Beratungsstelle wenden. Auf der Website www.gluecksspielsucht.de vom gleichnamigen Fachverband ist es möglich, nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu suchen. Zum Fachverband gehören Wissenschaftler, Ärzte, Juristen, Psychotherapeuten, Suchttherapeuten, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Rehabilitationseinrichtungen. Spieler können auf der Seite auch einen Antrag downloaden, mit dem man sich für Spielbanken in einem oder mehreren bestimmten Bundesländern sperren lassen kann. Zudem bietet die Seite Gluecksspielsucht.de auch eine Beratungs-Telefon-Hotline und ein Online-Forum, in dem sich Betroffene untereinander austauschen können. Besucher finden auf der Seite auch Verweise auf andere Webseiten, die sich ebenfalls mit dem Thema "Glücksspielsucht" befassen. Ergänzt wird das Angebot durch zahlreiche Aufsätze, Studien, Konzepte, Empfehlungen und Formulare/Vordrucke zum Thema Spielsucht.
Wurde „pathologisches“ oder „zwanghaftes Spielen“ dann festgestellt, können sich Betroffene je nach Schwere der Spielsucht in ambulante oder stationäre Behandlung begeben. Teil der Therapie ist meistens eine vollständige Glücksspielabstinenz. Wichtig ist, dass der Patient mit den Ärzten ein Konzept zur Rückfallverhütung erarbeitet.