Float Poker Strategie: Floating the Flop gegen Continuation Bets

Float Poker StrategieFloat oder auch Floating und Floating the Flop bezeichnet eine fortgeschrittene Poker Taktik. Spieler setzen einen Float als Mittel gegen eine Flop Wette des Gegners ein. Float Play bei Texas Hold‘em erstreckt sich über zwei Setzrunden. Durch Ihr Verhalten nach dem Flop und am Turn bluffen Sie und geben vor, eine stärkere Hand zu halten, um den Pot am River zu gewinnen. Das Float Manöver ist unter den passenden Voraussetzungen ein gutes Mittel gegen Spieler, die vor dem Flop raisen und dann mit einem Continuation Bet nachlegen. Wir erklären Ihnen den Spielzug Floating the Flop im Detail und geben Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie einen Float erfolgreich vollziehen.

Was ist ein Float im Poker?

Wenn Sie Ihre Hand „floaten“, callen Sie den Flop Einsatz eines Gegners. Man spricht auch von „Floating the Flop“. Nach einem Check am Turn setzen Sie selbst, um die Runde noch vor der River Card zu gewinnen. Mit den richtigen Voraussetzungen können Sie diesen Spielzug mit beliebigen Handkarten durchführen, da es sich um einen Bluff handelt.

Ein Float funktioniert wie folgt: Ein mittelstarker Gegner erhöht vor dem Flop und setzt nach dem Flop weiter, um aggressiv zu spielen und Stärke zu zeigen, allerdings unabhängig davon, ob beim Flop wirklich etwas getroffen wurde. Mit einem sogenannten Continuation Bet will Ihr Gegenspieler Sie zum Ausstieg bewegen. Mit einem Call säen Sie Zweifel: Vielleicht spielen Sie ein starkes Blatt langsam? Die Reaktion ist ein vorsichtiger Check am Turn. Jetzt sind Sie am Zug und gewinnen mit einer hohen Wette den Pot.

Ein Float Play ist daher eine Abwehr gegen Continuation Bets. Es kann und sollte aber nicht Ihre einzige Waffe gegen diese Art von Spielzug Ihres Gegners sein.

Floating the Flop

Float bezeichnet ein Manöver über zwei Setzrunden. Ihr Gegner hat vor und nach dem Flop gesetzt. Von Ihnen kommt ein Call, um den Gegner zu überzeugen, dass Sie eine vermeintlich starke Hand halten. Gibt der Gegenspieler am Turn nur einen Check vor, setzen Sie Ihrerseits hoch, um den Pot zu gewinnen. Ein Float Play kann als reiner Bluff gespielt werden, oder Sie lassen sich mit einem Draw noch Outs am River.

Was sind die Umstände für Floating the Flop?

Deep StackDa es sich bei einem Float um einen Bluff handelt, ist es wichtig, dass Sie das Manöver genau verstehen, um nicht unnötig Geld zu verlieren. Float Play funktioniert nur, wenn alle Gegebenheiten passen:

  1. Wann: Im Prinzip können Sie einen Float in jedem Texas Hold'em Match spielen, aber da sich der Zug über zwei Setzrunden erstreckt, bieten sich Deep Stack Games besonders an.
  2. Position: Für einen erfolgreichen Float müssen Sie in Position sein, da Sie die Aktion des gegnerischen Spielers am Turn als Information benötigen.
  3. Gegner: Floating ist nur gegen einen bestimmten Spielertyp effektiv. Wehren Sie sich gegen ein konservativ-aggressives Spiel mit häufigen Continuation Bets. Diese Spieler sind üblicherweise keine blutigen Anfänger, die jede Hand bis zum Showdown durchbringen wollen.
  4. Heads-Up: Ein Float kann nur in einem Heads-Up Pot seine Wirkung entfalten. Ihr Bluff soll dem Gegner vermitteln, dass Sie eine starke Hand halten. Bei mehr als einem weiteren Spieler in der Runde stehen Ihre Chancen deutlich schlechter, genügend Überzeugungskraft zu entwickeln und damit durchzukommen.

Float Play Beispiel

Float Play BeispielNehmen Sie an, dass Sie als Button Kreuz-Ass und Herz-Dame als Handkarten halten. Ein Spieler in mittlerer Position signalisiert mit einem Einsatz Stärke. Reihum steigen die Spieler aus. Nach Ihrem Call steigen auch die beiden Blinds aus und Sie finden sich in einem Heads-Up mit einem Spieler, der unabhängig von seiner Hand häufig Continuation Bets einsetzt. Der Flop bringt Pik-8, Herz-Bube und Karo-5, was Ihre Hand nicht verbessert. Ihr Gegner setzt erneut. Normalerweise würden Sie mit einem Fold reagieren. Stattdessen gehen Sie mit. Der Turn bringt eine Kreuz-3, und jetzt legt der Gegner nur einen Check vor. Sie interpretieren das als Schwäche und setzen rund drei Viertel des Pots. Der Gegner steigt aus, da er annehmen muss, dass Sie ein starkes Blatt haben.

Der Einsatz nach dem Turn ist der Schlüssel: Sie wollen dem Gegner vermitteln, dass Sie etwas auf der Hand haben. Mit einer Hand wie AK, AQ oder KQ hat Ihr Gegenspieler sein Continuation Bet ausgeführt und nichts getroffen. Auch Sie halten nur Overcards, jedoch zeigt Ihr Bluff, dass Sie am Turn mindestens ein Paar erreicht haben oder womöglich ein Top Pärchen von Anfang an langsam ausspielen.

Tipps und Tricks für Floating the Flop

Um mit einer Float Strategie Erfolg zu haben, sollten Sie ein paar Tipps und Tricks beachten:

  • Kennen Sie Ihren Gegner: Nur wenn Sie einen guten Read auf Ihr Gegenüber haben, können Sie beurteilen, ob und wann Floating angesagt ist. Der ideale Gegner spielt viele Continuation Bets nach Preflop Raises, neigt aber zum Fold, wenn er auf Widerstand stößt. Das trifft auf die typischen konservativ-aggressiven Spieler zu.
  • Sparsam verwenden: Sie sollten nicht willkürlich jeden Flop floaten. Das Vorgehen ist kein Allheilmittel gegen Continuation Bets. Vergessen Sie nicht, dass Sie streng genommen bluffen. Auch wenn Sie innerhalb kurzer Zeit mehrmals mit einem Float Erfolg haben können, so wird es nicht lange dauern, bis ein Gegner am Turn gegen Sie setzt. Float Play ist ein Ausweg, keine Taktik, die Sie bereits vor dem Flop anstreben.
  • Raise am Turn: Was, wenn Ihr Gegner am Turn nicht checkt, sondern setzt? Jetzt ist Ihr Einschätzungsvermögen gefragt. Manche Spieler feuern hier sozusagen aus dem zweiten Rohr, unabhängig von der eigenen Hand. Allerdings könnte dies auch ein Signal sein, dass Ihr Gegenüber wirklich etwas auf der Hand hat. Sie müssen also im Einzelfall entscheiden, ob Sie einen riskanten Re-Raise wagen oder selbst aussteigen. Gehen Sie erneut mit, wird das auch Double Float genannt.
  • Heads-Up: Vergessen Sie nicht, dass ein Float in einem Multi-Way Pot sehr viel schwächer ist. Ihre Chancen stehen schlechter, da mindestens ein Spieler beim Flop getroffen haben könnte. In anderen Worten: Bei mehr als einem Gegner haben Sie nicht ausreichend Fold Equity, um das Manöver durchzuführen.
  • Position: Sind Sie Out of Position, machen Sie sich die Sache schwerer, falls Sie trotzdem floaten. Der Spielzug ist nicht unmöglich, jedoch müssen Sie am Turn entweder selbst sehr vorsichtig und ausbalanciert setzen, um anschließend einen Read auf den Gegner zu bekommen. Oder Sie hoffen, dass ein Check mit einem Check beantwortet wird und Sie am River den Pot erfolgreich stehlen können. Hier ist der Nachteil, dass die zusätzliche Karte die Hand des Gegners komplettieren könnte.

Erkennen Sie den passenden Gegner für Floating

Poker Software wie ein Poker Tracker ist ein nützliches Tool, um zu erkennen, ob Sie den geeigneten Gegner für Flop Floating vor sich haben. Beim Blick in die Statistik des Gegenübers ist der Continuation Bet Prozentsatz (cbet %) nach Street und Showdown Statistiken.

Sehen Sie sich an, wie hoch die Statistik des Spielers für eine Flop Wette ist und wie stark der Wert beim Turn abfällt. Ein Setzverhalten von 70% und mehr Postflop sind ideal. Fällt der Continuation Bet Prozentsatz auf 40% und weniger ab mit der nächsten Street, haben Sie den idealen Gegner für Floating the Flop vor sich. Dagegen ist Vorsicht geboten, wenn Ihr Gegner am Turn noch häufiger setzt als am Flop und etwa eine Statistik von 50% und 60% ausweist. Damit stehen Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Float schlecht.

Wenn ein Gegner häufig nach dem Flop setzt aber am Turn nur callt, haben Sie den idealen Gegner für Floating gefunden.

Betrachten Sie auch die Showdown Statistik: Der Prozentsatz, wie häufig ein Spieler nach dem Flop den Pot gewinnt, ist ein Indiz dafür, wie hart dieser Gegner um den Pot kämpft. Ein Wert von 45% bis 50% für die Statistik „Won Money When Saw Flop“ (W$WSF) sagt Ihnen, dass ein Float nicht angebracht ist. Erreicht Ihr Gegenüber nur in 25% oder weniger aller Fälle den Showdown, können Sie aggressiv spielen.

So können Sie Float Strategie lernen

Ein Heads-Up Display am Spieltisch ist natürlich eine gute Unterstützung für Ihr Float Spiel. Sie können Ihre Float Strategie aber auch durch genaue Analyse des eigenen Spiels verbessern. Mit Poker Software wie Flopzilla oder Equilab Pro können Sie die Wahrscheinlichkeiten für Hände berechnen und ein Szenario auseinandernehmen. In der Datenbank Ihres Poker Tracking Tool filtern Sie zunächst alle Situationen heraus, in denen Sie in der Vergangenheit mit einem Continuation Bet Schema konfrontiert waren. Ihr Ziel ist es nun, herauszufinden, ob Sie nicht mehr Hände folden als nötig. Haben Sie vielleicht Chancen für Floating verpasst? Gehen Sie verschiedene Spielsituationen durch und identifizieren Sie die idealen Turn Karten für einen Float Spielzug.

Live und Online Poker Strategien

Zum Abschluss betonen wir noch einmal, dass Floating the Flop immer eine Reaktion auf eine Spielsituation ist. Sie sollten nicht aktiv nach Float Gelegenheiten suchen. Wir fassen noch einmal die drei Schlüsselpunkte für eine erfolgreiche Float Strategie zusammen: Sie sollten in Position sein, um eine eventuelle Schwäche zu erkennen. Ein Float funktioniert außerdem nur mit einem Heads-Up Pot und gegen den passenden Spieler.

Floating ist ein ausgefeilter Spielzug, der sich für No Limit Texas Hold’em Partien mit höheren Blinds anbietet, da ein Deep Stack von Vorteil ist. Mit Geschick können Sie den Zug aber auch bei niedrigeren Setzstrukturen durchführen. Behalten Sie Ihr Pokerface über die zwei nötigen Setzrunden und lernen Sie, die geeignete Chance zu erkennen. Dann ist ein Float ein wichtiges Werkzeug als Teil Ihrer Poker Strategie.