Five Card Draw Strategie
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Andere Poker Varianten
Five Card Draw ist eine der ältesten und bekanntesten Pokervarianten. In deutschen Spielbanken und den meisten anderen Live Casinos findet man das Spiel heutzutage kaum mehr, da es nur aus zwei Setzrunden besteht. Online kann man Five Card Draw Poker aber auf den meisten guten Pokerseiten im Cash Game oder Turnierformat Format zocken. In den virtuellen Pokerräumen wird zumeist 5- oder 6-handed gespielt und es gibt No Limit Draw und Pot Limit Draw Spiele.
Regeln und Beginn des Spiels
Die erste Setzrunde heißt Predraw. Zunächst erhält jeder Spieler fünf Karten, die verdeckt bleiben. Beim Five Card Draw wird mit Small und Big Blind gespielt. Beim Setzen ist die Reihenfolge genauso wie bei der bekannteren Texas Hold'em Spielvariante.
Wenn dann alle Einsätze platziert wurden, beginnt der Draw. Hier kann der Spieler seine Karten tauschen: Eine beliebige Anzahl zwischen einer und fünf Karten. Der Spieler erhält für die Karten, dier er abgelegt hat, dieselbe Anzahl an anderen Karten, die vom Stapel gezogen werden. Wer keine neuen Karten möchte, macht einen “Stand Pat” und behält seine fünf Karten.
Die Setzrunde Nummer zwei wird Postdraw genannt. Der Spieler im Small Blind kann als erster checken oder eine Bet setzen. Anschließend kommt es zum Showdown und es gewinnt der Spieler, der die beste sich aus fünf Karten zusammensetzende Handkombination hält.
Gründe für Five Card Draw
Five Card Draw ist ein sehr schnelles Spiel und verfügt über einfach zu erlernende Regeln. Zudem trifft man online und live immer auf Spieler ohne Erfahrung und blutige Anfänger, die nur wenig über Poker Strategien wissen. So können Sie als guter Draw Poker Spieler hier relativ einfach Gewinne erzielen.
Five Card Draw ist zudem eine Variante mit kleiner Varianz, schließ existieren nur zwei Runden zum Setzen. Zudem liegt man mit der besseren Hand vor dem Draw in drei von vier Fällen vorne. Somit eignet sich das Spiel perfekt für die Spieler, die ihre Poker Bankroll ohne extreme Schwankungen aufbauen möchten. Dafür kann das Aufbauen der Bankroll aber etwas länger dauern.
Strategie
Draw Poker (oft auch Jacks or Better genannt, da dies in vielen Games die Minimalanforderung ist) war früher das beliebteste Pokerspiel und fast jeder kennt Filme mit einer Gruppe grimmiger Cowboys, die auf Zigarren kauend und billigen Whiskey trinkend in einem staubigen Saloon sich mit verengten Augen anstarren und Draw Poker spielen.
In der modernen Welt ist Draw Poker sicherlich nicht mehr die populärste Pokervariante, genießt aber vor allem in Home Games weiterhin einen guten Ruf.
Geduld, Disziplin und Aggression
Geduld, Disziplin und Aggression bilden den Kern jeder korrekten Draw Poker Strategie. Auch wenn es nicht so scheint, ist es relativ schwierig seine Hand zu verbessern. Wenn man ein Paar und einen Three Draw hat, wird man seine Hand nur in 40 % der Fälle verbessern. Deswegen sollte man mit starken Starthänden starten. Position ist das A und O, um herauszufinden welche Art von Händen man spielen sollte. Je mehr Spieler hinter einem selbst sitzen, desto wahrscheinlicher ist es, dass jemand eine bessere Hand hält, die einen schlägt.
Zusätzlich sollte man bei jeder Runde seine Eröffnung mit einer Erhöhung beginnen. Dies ist wichtig, da man so das Feld ausdünnt und nicht zu viele Gegenspieler gegen einen drawen lässt.
Hier ein kurzer Überblick über die Hände, die man in einem Eight-handed Draw Game spielen sollte:
1. Position Small Blind
Wenn zu einem gefoldet wird, sollte man 77+ erhöhen, 22+ limpen, mit AQ+ ein Raise callen und drei Karten tauschen (wenn nötig)
Wenn jemand anders eröffnet und zwei Spieler callen sollte man nur mit TT+ callen
2. Position Big Blind
Bei drei Limpern mitspielen
KK+ erhöhen
Bei Raise und zwei Callern TT+ callen
3. Under the Gun, UTG+1 und Middle Position
AA+ erhöhen
4. Hijack
KK+ erhöhen
5. Cut-Off
JJ+ erhöhen
6. Button
TT+ erhöhen
99 erhöhen, wenn man ein Ass oder zwei Broadways hat
Dies sind ein paar Richtlinien zum Preflop Play, die auf der mathematischen Wahrscheinlichkeit von Preflop Händen beruhen. Wenn man diese Richtlinien befolgt, sollte man eine Edge über den durchschnittlichen Gegner haben.
Wie man auf die Erhöhung seiner Gegner reagiert ist ein wenig komplizierter. Der Schlüssel für die Entscheidung ist die Spielweise der Gegner.
Den Gegner kategorisieren
Man muss den Gegner kategorisieren, um eine Strategie gegen unterschiedliche Spieler zu ermitteln. Man wird auf loose Spieler treffen, die alle Karten spielen, um irgendetwas zu treffen. Wenn man auf solche Spieler trifft, sollte man sie mit seinen guten Händen durch Erhöhungen isolieren. Im Gegensatz dazu sollte man gegen tighte Spieler alle marginalen und mittelstarken Hände passen, da sie nur mit Monstern erhöhen werden.
Konzentriertes Beobachten der Spielgewohnheiten, Erhöhungen und Setzmuster wird oftmals auf unterschiedliche Handstärken deuten. Saugt man diese Informationen auf wie ein Schwamm, kann man sie nutzen um die richtige Entscheidung in knappen Situationen zu treffen.
Da der Spielerpool beim Five Card Draw nicht so groß ist, kann man seine Gegner recht schnell gut kennenlernen. Dazu sollte man online aktiv mit Playernotes arbeiten und zum gesamten Spektrum der Gegner Notizen machen, sowohl zu den schlechten als auch zu den guten Spielern. Sobald man im Spiel ist und seinen ersten BB bezahlt hat, kann man ständig Informationen über seine Gegner und ihre Hände sammeln. Mit Hilfe der Hand History sollte man schauen, wie oft ein bestimmter Gegner raist, callt, blufft oder eine Hand overplayed. So bekommt man eine große Edge ihnen gegenüber und kann ideale Raises, Valuebets, Folds oder Calls machen.
Table Selection
Die Tischauswahl ist bei diesem Spiel besonders wichtig. Gerade auf den kleinen und mittleren Einsatzstufen findet man immer einen profitablen Tisch. Die Spieler dort limpen zu oft, spielen Twopairs oder Drillinge häufig slow und sorgen nur selten dafür, dass Sie in eine verzwickte Situation geraten. Auf höheren Einsatz-Limits sollten Sie sich Ihren Tisch aber mit Bedacht aussuchen, da dort deutlich weniger Fehler gemacht werden.
Grundsätzlich sollten Sie immer erst etwas beobachten und dabei nach Gegenspielern suchen, die häufig Fehler begehen. Haben Sie einen Tisch mit einem oder mehreren schwach spielenden Gegnern gefunden, können Sie davon profitieren. Es gilt die erfolgsversprechendsten Spots gegen die richtigen Gegenspieler zu finden. Eine gute Winrate kommt dann von ganz allein. Oft zahlt es sich auch aus, an einem Tisch zu bleiben, wenn mehrere Speiler diesen verlassen. Dadurch entstehen Heads-up Situationen oder Runden mit nur drei oder vier Spielern, was von Vorteil sein kann.
Bankroll Management
Um herauszufinden, wie groß Ihre Bankroll beim Five Card Draw sein sollte, müssen Sie verschiedene Faktoren berechnen. So sollten Sie Ihren Risk of Ruin (RoR) und die Standardabweichung genau beurteilen. Grundsätzlich sind, aufgrund der nur zwei Wettrunden und der recht schwachen Gegner an den Tischen mit Blinds bis zu 2/4 $, etwa 200 Big Blinds als Bankroll eine gute Ausgangsposition.
Wenn Sie $1/$2 FL spielen möchten, sollten Sie allerdings eine Bankroll von mindestens 400 Euro mitbringen. Downswings sind weitaus seltener als bei anderen Pokervarianten und für gute Draw Spieler betragen diese nie mehr als 30 bis 40 Big Blinds. Sollte es doch einmal zu einem längeren Downswing kommen, liegt das wahrscheinlich eher am schlechten Spiel und/oder schlechten Karten. Für Anfänger sind 200 Big Blinds als Bankroll also eine sichere und gute Wahl.
Five Card Draw Literatur
Ein Buch, mit dem man fortgeschritteneren Strategien lernen kann, ist “Poker Strategy: Winning with Game Theory” des Mathematikers Nesmith Ankeny. Das Buch wurde im Jahr 1981 veröffentlicht und bezieht sich auf Five Card Draw Jacks-or-better. Dieses Spiel hat dieselben Regeln wie beim normalen Five Card Draw, nur dass man Jacks oder besser benötigt, um in die Hand einzusteigen). Die Grundlagen sind die gleichen, da auch nur zwei Setzrunden gespielt werden.
Ankeny beschreibt die Abläufe predraw und die Handauswahl, genau wie den Prozess des Drawens und die Aktionen nach dem Draw. Besonders zu den Spielweisen postdraw finden sich hier interessante Anregungen. Zudem findet man in dem Buch viele Vorschläge und Hinweise, wie man über die wahre Stärke seiner Hand möglichst wenig preisgibt. So soll man beispielsweise mit Trips immer nur eine Karte discarden. Somit kann man seine gesamte Range kreativer spielen und wird öfter ausbezahlt.
Im Buch “Doyle Brunson's Super System (Part I)”, welches 1979 erschien, gab es ein Kapitel über Five Card Draw. Es wurde vom Statistik- und Psychologieexperten Mike Caro geschrieben, der auch als “Mad Genius” bekannt war. Online kann man sich von dem Kapitel nicht viel Hilfe erwarten. Dennoch gibt es in dem Buch eine sehr nützliche Odds-Tabelle, mit deren Hilfe Einsteiger ein gutes Gefühl für Handverteilungen und Odds zum Verbessern der eigenen Hand entwickeln können.
In Norman Zadehs Buch “Winning Poker Systems” gibt es zwei Kapitel über Pre- und Postdrawplays beim FL Five Card Draw, die durchaus lesenswert sind. Der rumänische Mathematiker Catalin Barboianu veröffentlichte “Draw Poker Odds, the Mathematics of Classical Poker”, in dem die mathematischen und statistischen Grundlagen des Spiels gut erklärt werden. Das Buch ist jedoch sehr mathematisch geschrieben und legt weniger Wert auf Strategien.
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